Wie der Iran durch seine Freunde, USA & Israel zu seiner Atomkraft kam.
Der Grundstein des iranischen Atomprogramms wurde mit US-amerikanischer Hilfe gelegt. 1959 war der Universität Teheran im Rahmen des Atoms for Peace-Programms von Präsident Dwight D. Eisenhower ein Forschungsreaktor geschenkt worden. 1967 wurde aus den USA ein weiterer Forschungsreaktor (Leichtwasserreaktor) mit einer Leistung von 5 Megawatt geliefert und im Teheran Nuclear Research Center (TNRC) in Betrieb genommen. Am 1. Juli 1968 unterzeichnete der Iran den Atomwaffensperrvertrag, der
nach der Hinterlegung der Ratifizierung bei den Signaturstaaten am 5. März 1970 für den Iran in Kraft trat.
Signaturstaaten haben dem Vertrag zufolge das Recht, Kernenergie ausschließlich für zivile Zwecke einzusetzen. Jedwede militärische Nutzung ist untersagt und mit Sanktionen bedroht. 1974 wurde die Iranische Atomenergieorganisation (AEOI) unter der Leitung von Akbar Etemad gegründet. In nur zwei Wochen entwarf Etemad das zukünftige Nuklearprogramm Irans, das den Bau von bis zu 23 Atomreaktoren bis zum Jahr 2000 vorsah.
1975 unterzeichnete der amerikanische Außenminister Henry Kissinger das National Security Decision Memorandum 292 zur US-amerikanisch-iranischen Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Nukleartechnologie. Es erläutert die Details des geplanten Verkaufs von Nukleartechnik im Wert von über 6 Milliarden US-Dollar an den Iran. Bis in die 1970er Jahre wurden zwischen den USA und dem Iran diesbezüglich mehrere Abkommen getroffen. 1976 wurde dem Iran sogar angeboten, eine Anlage zur Extraktion von Plutonium von den USA zu kaufen und zu betreiben. Die Vereinbarung bezog sich auf einen kompletten Nuklearkreislauf. Im Oktober 1976 wurde dieses Angebot von Präsident Ford allerdings zurückgezogen. Da die Verhandlungen mit den USA nicht zum Abschluss gebracht werden konnten, kamen deutsche und französische Firmen zum Zuge.
Trotz des US-amerikanischen und französischen Engagements waren es westdeutsche Unternehmen, die 1974 einen Vertrag über den Bau des ersten iranischen Kernkraftwerks nahe der Stadt Buschehr abschlossen. Die deutsche Kraftwerk-Union AG, die den Reaktor bauen sollte, hatte mit der Sowjetunion einen Vertrag geschlossen, der die Lieferung von angereichertem Uran nach Inbetriebnahme des Reaktors für die folgenden 10 Jahre sichern sollte.
Bereits 1974 schloss die westdeutsche Kraftwerk-Union AG, ein Joint Venture der Siemens AG und von AEG-Telefunken, einen Vertrag über den Bau im Umfang von vier bis sechs Milliarden US-Dollar ab. Mit dem Bau der zwei Reaktorkerne, der Baubeginn war am 1. Mai 1975, war die ThyssenKrupp AG beauftragt. Die Bauarbeiten sollten ursprünglich bis 1982 abgeschlossen sein.
1995 unterzeichnete Iran einen Vertrag mit Russland über die Fertigstellung des Reaktors von Buschehr. Die Verhandlungen hierzu begannen bereits 1990. Der Bau wird vom russischen Konzern Atomstroiexport durchgeführt, der dem Russischen Atomenergieministerium (Minatom) unterstellt ist.
http://de.wikipedia.org/wiki/Iranisches_Atomprogramm
Die folgende Werbung wurde von der amerikanischen Atomindustrie in Zeitungen und Zeitschriften in den 70-Jahren geschaltet. Es zeigt den vom Westen an die Macht gebrachten Diktator Schah Mohammad Reza Pahlavi als Werbeträger und Vorbild für den Bau von Atomkraftwerke. Die Überschrift des Inserats lautet:
"Ratet mal wer Atomkraftwerke baut."
... und dann die Argumente:
"Der Schah von Persien sitzt auf den grössten Ölreserven der Welt."
"Trotzdem baut er zwei Atomkraftwerke und plant den Bau von zwei weiteren, um sein Land mit Strom zu versorgen."
"Er weiss das Öl geht zu Ende - und damit die Zeit auch."
Hier weiterlesen: Alles Schall und Rauch: Iran - gute Atomkraft, böse Atomkraft
Tags: Infokrieg Iran Tehran Israel United States America AKW Atomkraftwerk
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