Dienstag, 6. März 2012

Im Dialog: Michael Krons mit Matthias Kurth

Matthias Kurth war von 2001 bis Februar 2012 Präsident der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen. Unter seiner Leitung hat sich die Bundesnetzagentur zu einer Schlüsselbehörde der Energie- wende entwickelt: Im Zuge des Ausstiegs aus der Kernenergie wurden der Behörde

umfangreiche Zuständigkeiten zur Beschleunigung des Stromnetzausbaus übertragen, ebenso untersuchte sie, ob die Stromversorgung nach der Abschaltung von acht Kernkraftwerken sichergestellt werden konnte.

Matthias Kurth ist stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats des Wissenschaftlichen Instituts für Infrastruktur und Kommunikationsdienste (WIK), Lehrbeauftragter an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn und Senior Research Fellow an der Columbia University in New York.

Matthias Kurth erhofft sich einen Stimmungswechsel für den Bereich des Ausbaus der deutschen Stromnetze. "Ich setze darauf, dass man die Akzeptanz erhöhen kann. Und dass man durch einen frühzeitigen Dialog mit den Bürgern, die Bereitschaft, so etwas auch im unmittelbaren Umfeld zu akzeptieren, erhöhen kann", sagte der ehemalige Präsident der Bundesnetzagentur in der PHOENIX-Sendung IM DIALOG. Dafür müsse viel Überzeugungsarbeit geleistet werden. Deshalb müsse der Dialog mit den Naturschutz- und Umweltverbänden bereits in einer sehr frühen Phase gefördert werden. "Wegen des Themas Energiewende haben wir die Chance, eine Stimmung die nicht so freundlich ist, zu drehen", so Kurth.

Weiter sieht Kurth die aktuellen Kürzungen für die Produktion von Solarstrom positiv. "Wir hatten in den letzten Jahren einen gigantischen Zubau an Solaranlagen, der über den Erwartungen lag. Wir werden trotz Förderkürzungen erleben, dass Photovoltaik-Anlagen nach wie vor errichtet werden. Aber wahrscheinlich auf einem Niveau, das verträglicher ist, gerade wegen der Frage des künftigen Netzausbaus", so Kurth gegenüber PHOENIX.







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