Freitag, 22. April 2011

Die Biosprit Lüge E-10


Um nicht weiter vom Erdöl abhängig zu sein, fördert die europäische Politik nachwachsende
Rohstoffe. Das im Januar 2008 verabschiedete Klimapaket strebt eine Quote von zehn Prozent
Biospritanteil im Benzin an. Europäische Öle sind trotz Subventionen nicht ausreichend vorhanden,
um den Hunger nach Biosprit zu stillen. Deshalb wird Pflanzenöl importiert. Doch der von der
EU geförderte Biosprit-Boom hat die Existenz vieler Menschen in der Dritten Welt zerstört:
Durch den Anbau riesiger Palmöl-Monokulturen wird ihnen jegliche Lebensgrundlage genommen.

Biotreibstoffe gelten als Wundermittel im Kampf für ein besseres Klima. Doch ihre ökologische
Bilanz ist noch mäßig und sie binden Ackerfläche, die der Nahrungserzeugung dienen sollte.
Menschen in der Dritten Welt müssen hungern, damit wir unsere Autos mit ökologisch gutem
Gewissen tanken können. Allein in Indonesien gehen durch die Palmölproduktion Lebensraum
und Nahrung für Millionen von Menschen verloren. Immer mehr Ureinwohner und Kleinbauern
werden aus dem Regenwald vertrieben, weil hier riesige Flächen für die Palmölproduktion
gerodet werden. Großkonzerne eignen sich das Land an, ohne die ursprünglichen Besitzer
zu entschädigen oder zu beschäftigen.

Während das Öl mit Gewinn nach Europa exportiert wird, müssen die Menschen in Indonesien
um Nahrung betteln. In Indien bahnt sich eine ähnliche Entwicklung an. Finanziert durch
europäische Entwicklungsgelder wird hier ein neues Biospritprogramm von Mercedes Benz
gefördert. Auf angeblich ungenutztem Brachland wird die giftige Jatropha-Nuss angebaut.
Die Bauern haben ihre Viehweiden verloren, die ersten Kinder haben sich mit den Nüssen
vergiftet. Rinder und Schafe sind verendet. Der ehemalige UN-Sonderberichterstatter für das
Recht auf Nahrung, Jean Ziegler, hat die Biotreibstofffabrikation als "Verbrechen gegen die
Menschheit" bezeichnet

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