Gerard Menuhin, Sohn des jüdischen Jahrhundertgeigers Yehudi Menuhin (1916-1999) und der Tänzerin Diana Rosamund Gould, selbst u.a. Filmproduzent bei United Artists und Autor, analysiert die Deutschen und ihre politischen Neurosen. Nicht nur in Israel hat er damit bereits heftige politische Kontroversen ausgelöst, auch, weil er gleichzeitig auf das Recht der Palästinenser auf einen eigenen Staat pocht.
Weil er seine ketzerische Meinung zu den Deutschen schrieb und die Politik Israels gegenüber den Palästinensern kritisierte, verlor Gerard
Menuhin bereits sein Amt als Vorstand der Yehudi-Menuhin-Stiftung.
Er wurde besonders von seinem Großvater Moshe geprägt, der einer langen Reihe von Rabbinern entstammte. 1965 erschien dessen Buch "The Decadence of Judaism in Our Time", das auf seine tiefe Enttäuschung über die Zionisten und deren Ziel eines "Großisrael" zurückgeht. Als Moshe Menuhin in Palästina lebte, vertrugen sich Muslime und Juden dort noch.
Doch dann musste er beobachten, wie der neue Staat Israel Palästinenser wie Menschen zweiter Klasse behandelte und vertrieb -- als ob die Juden vergessen hätten, dass sie Jahrhunderte lang selber verfolgt worden waren. Gerard Menuhin: "Mein Großvater wusste, dass dieses Benehmen zu immer blutigeren Unruhen führen würde. Ich bin die dritte Generation der Familie, die an einen unabhängigen Palästinenserstaat glaubt und die kurzsichtige Politik der israelischen Machthaber ablehnt. Was unsere Zuneigung zu Deutschland und unser Eintreten für die Palästinenser angeht, so weiß ich mich mit meinem Vater Yehudi und meinem Großvater Moshe einig."
Deutsche Neurosen - Gerard Menuhin
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