Dienstag, 9. April 2013

KenFM im Gespräch mit: Christoph Hörstel über Nord Korea

Herzlich Willkommen im Kalten Krieg! Oder: Wie aus Nord-Korea schnell Mord-Korea werden kann. Die USA müssen sich wider Willen auf eine multipolarere Welt einstellen. Die UDSSR ist Geschichte, aber China ist mit Riesenschritten dabei, den Amerikanern die aktuelle Weltherrschaft streitig zu machen. Wir erleben diesen Kampf der Giganten überall, wenn auch unter den unterschiedlichsten Vorzeichen. Im Grunde geht es

bei fast allen Konflikten unserer Zeit ausschließlich um geopolitische Interessen. Es geht um den Kampf um immer knapper werdende Ressourcen. Der Kalte Krieg ist zurück.

In Afghanistan, im Irak, im gesamten Raum Middle East, in Afrika, in Syrien, dem Iran und jetzt aktuell vor der Küste Chinas. Stichwort Nord-Korea.

Korea wurde nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges durch die UDSSR und die USA in Nord- und Süd-Korea geteilt. Der 38. Breitengrad ist seither als Grenze ähnlich geschichtlich belastet, wie die Mauer, die Jahrzehnte Ost- und West-Berlin trennten. Auch mit Nord- und Süd-Korea treffen zwei konkurrierende Wirtschaftssysteme aufeinander.

Der kommunistische Norden gegen den kapitalistischen Süden. Hier stehen sich im Moment rund eine Million Soldaten gegenüber. Bis an die Zähne bewaffnet.

Zudem ist der Korea-Krieg, den die USA seinerzeit gegen den Norden führte, bis heute nicht „beendet". Seit Juli '56 herrscht nur eine provisorische Waffenruhe. Einen Friedensvertrag gibt es nicht. Seit 30. März sprechen beide Länder, USA und Nord-Korea, wieder von einem Krieg.

Nord-Korea ist eine klassische Diktatur wie sein unmittelbarer Nachbar China. Die Dynastie der Family Kim Jong hat mit dem 30-jährigen Sohn Kim Jong Un aber einen Machthaber etabliert, den man als „jungen Wilden" bezeichnen muss.

Kim Jong Un lebte in seiner Jugend u.a. in der Schweiz und wurde hier sozialisiert. Sein Ziel ist es, sein Land, Nord-Korea, mit Süd-Korea wieder zu vereinen.

Nord-Korea wird von den USA mit einem massiven Wirtschaftsembargo langsam aber sicher stranguliert. Daher versucht Diktator Kim Jong Un, mit dem Wiederanfahren seiner Atommeiler und mit dem Test von Atombomben eine Art Befreiungsschlag herbei zu führen. Er will internationalen Druck machen.

Nord-Korea will seine Atomwaffen, auch wenn es das sagt, nicht dazu benutzen, um die USA zu attackieren. Das wäre Selbstmord. Nord-Korea möchte zurück ins Geschäft. Zurück in die Weltgemeinschaft. Das wäre leicht möglich, denn Nord-Korea verfügt über Bodenschätze im Wert von rund sechs Billionen US-$.


Die Gewinne aus diesen Bodenschätzen könnten die gesamte Region wieder zusammenführen und erblühen lassen. Allerdings nur dann, wenn Nord-Korea seine Bodenschätze zu Weltmarktpreisen los wird. Das ist nicht der Fall. Einziger Kunde Nord-Koreas ist im Moment China, das die isolierte Situation von Kim Kong Un entsprechend ausnutzt. Es diktiert den Preis. Nord-Korea muss in den sauren Apfel beißen, denn ohne die Lebensmittelexporte aus Peking würde Nord-Korea binnen Monaten zusammenbrechen.

Die Amerikaner befinden sich jetzt in der Zwickmühle. Wollen sie selber die Bodenschätze ausbeuten, müssen sie auf die Forderungen Kim Jong Un eingehen. Sie würden Nord-Korea damit aufwerten und müssten die Ideen von Kim Jong Un, wie sich ganz Korea zukünftig entwickeln sollte, zumindest teilweise akzeptieren.

Für die Vereinigten Staaten wäre ein Verhandeln auf Augenhöhe mit einem kommunistischen Kleinstaat eine Art Selbstdemontage.

Reagiert die USA aber gar nicht, muss sie mit ansehen, wie der gigantische Nachbar CHINA das Geschäft mit Nord-Korea macht. Schon jetzt baut China in Korea seine Wirtschaftspräsenz aus.

Alles was den USA jetzt bleibt, ist ein Hoffen oder Herbeiführen einer erneuten Eskalation mit dem Diktator, um endlich „legal" in Nord-Korea einmarschieren zu können und den Machthaber durch eine ähnliche Marionette zu ersetzen, wie das mit Karzai in Afghanistan der Fall ist.

Es geht den USA im Kern darum, den Machtbereich der Chinesen weiter einzudämmen, ohne mit den Chinesen in einen offen Krieg zu geraten. Nur wie soll das geschehen?

Kim Jong Un und seine Regierungsmannschaft sind Taktiker. Er nutzt die prekäre Situation für sich, um Nord-Korea zu einem eigenen Machtfaktor in der Region auszubauen.

Dabei geht er das Risiko ein, dass etwaige Raketenstarts seines Landes aus dem Runder laufen, und eine in Nord-Korea in den Orbit geschossene Trägerrakete im Süden, bei den von den USA besetzten Nachbarn, herunter kommt.

Die USA hingegen werden sich überlegen, ob sie einem solchen Unfall nicht zuvor kommen, indem sie selber eine Operation unter Falscher Flagge anfahren, um die Situation vor der Küste Chinas final für sich zu entscheiden. Eine groß angelegte Militäroperation, die der Weltöffentlichkeit als „Vergeltung" verkauft werden würde.

Die Situation ist Komplex, doch die Motive simpel. Es geht um Eurasien.

Alle Quellen via

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