Der britische Journalist Ribert Fisk ist vor Ort in Syrien. Im Interview mit Democracy Now spricht er Klartext und erklärt, dass die amerikanischen Medien und alle ihr angeschlossenen europäischen Medien in einer Fantasiewelt lebten, wenn es um die Berichterstattung in Syrien geht. Eigene Recherche vor Ort findet kaum statt. Stattdessen zitiert man Meinungen und Hören sagen...
Es ist schon sehr seltsam dass, wenn Sie tatsächlich durch Syrien reisen,
nach Latakia, Tartus, Damaskus und noch weiter nördlich von Latakia
- Und Sie hören dann die Nachrichten, die aus Washington kommen.
Dann ist es so, als ob die Amerikaner in einer Art von Fantasiewelt leben,
die steht in keinem Zusammenhang mit dem Planeten Erde,
von wo ich versuche zu berichten. Und dies wird zunehmend schlimmer.
Und ich glaube, eins der Probleme ist folgendes:
diese parasitäre, osmotische Beziehung
zwischen Journalisten und der Macht,
unsere ständig wachsende Fähigkeit, unser Wunsch,
- uns zu verlassen auf diese schlimmen Kommentare
aus den verschiedensten ungenannten
und anonymen Geheimdienstquellen.
Ich suche hier gerade nach der Zeitung
"Toronto Globe and Mail" vom 1. Februar 2013.
Eine Geschichte über die El-Kaida in Algerien.
Und was für Quellen sind das?
"US-Geheimdienstmitarbeiter sagte,"
ein hochrangiger US-Geheimdienstler sagte: "
" US-Beamte sagten, ""Beamter des Geheimdienstes sagte
" "Algerische Beamten äussern",
"Quellen der nationalen Sicherheitsbehörde" nahmen an,
"Quellen der europäischen .Sicherheitsbehörden sagten",
"ein US-Beamter sagte,"
"die US-Beamten stellten fest."
Ich kann nur sagen: Junge, Junge.
Ich habe noch ein schlimmeres Beispiel hier aus der Zeitung
"The Boston Globe and Mail" vom 2. November 2012.
Aber, wissen Sie, wir könnten unsere Zeitungen
genausogut gleich "Offizielle Quellen" nennen.
Das ist das Krebsgeschwür ganz unten
an der Basis des modernen Journalismus,
dass wir die Macht nicht mehr herausfordern.
Warum tolerieren die Amerikaner diese Müllgeschichten,
ohne wirkliche Quellenangaben? Ausser von sehr zwielichtigen Gestalten,
die nicht einmal ihre Namen nennen wollen?
"Amerikanische Medien leben in Fantasiewelt" - Journalist Robert Fisk vor Ort in Syrien
Tags: Infokrieg antikriegTV Fisk Medienmanipulation Kriegslügen Syrien
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